Damian Gort: «Steinwolle und Holz passen perfekt zusammen»

Flumroc AG gehört zu den führenden Schweizer Lösungsanbieter in den Bereichen Wärmedämmung, den Schall- und Brandschutz. Das Unternehmen ist der einzige Schweizer Hersteller von Steinwolle und verwendet grösstenteils regionales Gestein aus Graubünden und zusätzlich aus dem Tirol und Deutschland. Dazu kommt recycelte Steinwolle aus Produktionsresten, Baustellenabschnitten und von Rückbauten, wie uns Damian Gort, Geschäftsführer der Flumroc AG, im Gespräch erzählt. Heute produziert Flumroc rund 55‘000 Tonnen pro Jahr.

Herr Gort, wir haben bereits ein Corona-Jahr hinter uns. Wie haben Sie das vergangene Jahr erlebt?

Damian Gort:  Aus meiner Sicht war es ein unerwartetes Jahr, welches ich mir nicht so vorgestellt hatte. Es war herausfordernd in verschiedener Hinsicht und länger andauernd, als ich mir das vorgestellt hatte. Wir sind ja noch mittendrin.

Aber diese Situation hat auch zwei Seiten: die Entscheidungen, die man treffen musste, waren gar nicht so schwierig, denn die Massnahmen waren ja vorgegeben. Diese musste man einhalten und an die Mitarbeiter kommunizieren. Weil man nicht zusammenkommen durfte, um Dinge zu erklären und zu verdeutlichen, war die interne Kommunikation deutlich schwieriger. Alles ging schriftlich ab. Vor allem für unsere Mitarbeiter aus dem Ausland, die nicht so gut deutsch sprechen, hat sich dies nicht gerade positiv ausgewirkt. Dies war und ist sehr anspruchsvoll.

Flumroc produziert seit mehr als 60 Jahren hochwertige Dämmplatten für die Wärmedämmung, den Schall- und Brandschutz. Können Sie uns die Entwicklung des Unternehmens in den letzten Jahren kurz schildern?

Damian Gort: 60 Jahre, das ist lange her. Damals wurde nach etwas gesucht, das anders war als das, was bisher am Standort produziert wurde. Da ist man auf die Steinwolle gestossen und hat versucht diese selbst herzustellen. Es gab international schon Firmen, die dies gemacht haben. Aber in Flums hat man es selbst versucht. Erste Versuche wurden auf kleinem Raum unternommen. In den 70er Jahren wurden dann die heute noch bestehenden Produktionslinien gebaut. Damit sind wir viel produktiver und professioneller geworden. Schon vor vielen Jahren war das Bestreben von Flumroc innovativ zu sein, um als Schweizer Produzent international mithalten zu können. Es wurde dann die Dual Density Anlage entwickelt, ein wichtiger Meilenstein. So konnte man Steinwolle unten mit einem weichen und oben mit einem harten Teil kombinieren. In der Schweiz waren wir mit dieser Art die Ersten.

Umweltaspekte waren bei Flumroc immer ein Thema: «Wie können wir die Produktion verbessern und die Produktionsanlagen in Bezug auf die Umwelt Emissionen verfeinern». Ein durchdachtes Recyclingsystem haben wir schon seit einigen Jahren. Die Steinwolle kann zu 100% zurückgeführt werden, sowohl Baustellen- als auch Produktionsabfälle werden wieder in den Prozess eingebracht und es wird daraus neue Steinwolle gewonnen. Komplett recyclingsfähig zu sein ist ein grosser Vorteil für die Steinwolle und einzigartig.

Vor ca. 5 Jahren haben wir, als einer der ersten Steinwolle-Produzenten international und als einziger bisher in der Schweiz, eine neue Generation Bindemittel für unsere Steinwolle entwickelt. Ein natürliches Bindemittel für unsere Produkte – nicht für das ganze Sortiment – aber für den Bereich Holzbau und die leichteren Produkte.

Ausserdem haben wir 2014 unser Bürogebäude saniert, um am eigenen Beispiel zu zeigen, wie man Bürogebäude sanieren und mit der zukunftsweisenden Energiestrategie kompatibel machen kann.

Wie hat sich die Bau-Branche, insbesondere der Holzbau, im Vergleich zu damals verändert?

Damian Gort: Die Holzbaubranche hat sich insgesamt sehr stark entwickelt. Vor allem der mehrgeschossige Holzbau hat Marktanteile gewonnen. Steinwolle und Holz ist seit Jahren eine gute Kombination. Das wird geschätzt, sicher auch wegen dem Thema Brandschutz. Das Material Steinwolle liegt dem Holzbauer und wird gerne verarbeitet. Es liegt ihm mehr als andere Dämmmaterialien.

Auch die Digitalisierung im Holzbau ist im Vergleich zur gesamten Baubranche sehr weit fortgeschritten. Die grossen Holzbauer der Schweiz zeigen sehr eindrücklich, wie man produziert und digitalisiert.  Bemerkenswert ist auch das gestiegene Ansehen des Holzbaus bei Privatpersonen. Vor ein paar Jahren war Holzbau eher etwas für ländliche Gegenden und Alphütten. Heute hat man Freude daran, in einem mehrgeschossigen Holzbau in der Stadt zu leben. Die Menschen suchen danach und bevorzugen das einheimische und natürliche Baumaterial.

Das komplette Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von „holzBaumarktschweiz“.

www.flumroc.ch