Die Holzhandelsverordnung (HHV) basiert auf dem revidierten Umweltschutzgesetz und ist seit dem 1. Januar 2022 in Kraft. Sie verbietet das Inverkehrbringen von illegal geschlagenem Holz und daraus gefertigten Produkten in der Schweiz.
Im Rahmen der laufenden Kontrollen zur Einhaltung der HHV lud das Bundesamt für Umwelt (BAFU) Vertreter der betroffenen Branchen zu einer Austauschplattform ein. Ziel war es, den Dialog zwischen dem BAFU, den Branchenverbänden und ihren Unternehmen zu fördern, ein gemeinsames Verständnis der gesetzlichen Vorgaben zu entwickeln und praxistaugliche Lösungen für die Umsetzung der HHV zu diskutieren.
HHV greift in alle Holzsparten
Die HHV gilt für alle Marktakteure, die Holz oder Holzprodukte erstmals in Verkehr bringen. Konkret betrifft dies Holzimporteure, Holzwerkstoffhändler, Holzverarbeiter, die Papier- und Verpackungsindustrie, den Fach- und Detailhandel sowie Baumärkte und den Möbelfachhandel. Somit wird ein sehr breites Feld abgedeckt – vom Rohmaterial bis zum Endprodukt. Insgesamt sind rund 40’000 Unternehmen betroffen, davon etwa 15’000 aus der Holzbranche. Auch Unternehmen, die bereits verarbeitete oder zertifizierte Holzprodukte importieren, müssen die Sorgfaltspflichten erfüllen.
Aufgrund der vorbildlichen Einführung und Umsetzung der neuen Anforderungen im Bereich der Holzwerkstoffhändler wurde der HWS vom BAFU angefragt, sein Einführungskonzept im Rahmen dieser ersten Austauschplattform zu präsentieren.
Im ersten Teil der Veranstaltung standen die bisherigen Erfahrungen sowie die Kontrolltätigkeiten des BAFU im Fokus. Anschliessend präsentierte Silvia Furlan, Präsidentin des HWS, die Erfahrungen der Branche als praxistaugliche Best-Practice-Lösung.
Praxisnahe Umsetzung statt bürokratischer Belastung
Der Schweizer Holzwerkstoffhandel übernimmt Verantwortung – ganz ohne zusätzliche, komplexe Regulierung: Als Erstinverkehrbringer ist der Handel verpflichtet, die Legalität und Herkunft von Holzprodukten zu prüfen. Diese Anforderungen sind jedoch längst gelebte Praxis.
Seit Jahren orientiert sich die Branche an internationalen Standards wie der EUTR und setzt auf transparente Lieferketten. Herkunfts- und Ursprungsdaten sind integraler Bestandteil moderner ERP- und PIM-Systeme. Für viele Unternehmen gehört es längst zum Alltag, die Legalität ihrer Produkte sicherzustellen – unabhängig von gesetzlichen Vorgaben. Die Branche steht für praxistaugliche, marktkonforme Lösungen anstelle ressourcenintensiver Bürokratie.
Bereits im Vorfeld der HHV-Einführung engagierte sich die HWS-Geschäftsstelle mit verschiedenen Massnahmen:
- Regelmässiger Austausch mit dem BAFU und relevanten Verbänden
- Aufbereitung und zweisprachige Kommunikation für Mitglieder und Partner
- Aufbau einer internen Fachkommission sowie Koordination mit dem Vorstand
- Informationsverbreitung über HWS-Medien, Fachartikel und Webinare
Für viele HWS-Mitglieder bedeutete die Einführung der HHV keine grundlegende Umstellung, sondern vielmehr die Bestätigung eines bereits etablierten, verantwortungsvollen Umgangs mit Holz.